Pressemitteilung
Zürich, 20. September 2023
20 Jahre Demenz Forschung Schweiz - Stiftung Synapsis
Die Stiftung Synapsis wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen und von Grund auf im Ehren-amt aufgebaut. Seit Anfang mit dabei ist Dr. Margrit Leuthold, Präsidentin der Demenz For-schung Schweiz. Sie blickt zurück auf eine spannende Zeit, in der über 110 Forschungspro-jekte in der Schweiz unterstützt und über 27 Mio. für die Forschung bereitgestellt wurden.
Die Stiftung Synapsis kann dieses Jahr ihr 20-jähriges-Jubiläum feiern. Die Gründung der Stiftung basierte auf der Erkenntnis, dass die Erforschung der Demenz-Erkrankungen, insbesondere Alz-heimer, angesichts der demographischen Entwicklung an Wichtigkeit gewinnt und in der Schweiz damals noch kein philantropisches, privates Fördergefäss existierte. Als Gründerstiftungen konn-ten die Stammbach Stiftung aus Basel, vertreten durch Herrn Maurice Moser, sowie die Fondazione per lo studio delle malattie neurodegenerative aus Lugano, vertreten durch Herrn Sergio Monti gewonnen werden, welche mit je CHF 50'000 das zur Gründung notwendige Stiftungskapital ermöglichten.
Die Stiftung Synapsis hat sich in den letzten 20 Jahren dank eines sorgfältigen und systemati-schen Aufbaus zu einem namhaften, privaten Forschungsförderer der Schweiz im Bereich von De-menz-Erkrankungen entwickelt. Sie unterstützt jährlich hochstehende Forschung und talentierte junge Forschende an Schweizer Universitäten mit mehreren Millionen Franken.
Im Gespräch mit Präsidentin Dr. Margrit Leuthold
Seit Beginn mit dabei ist die Stiftungsratspräsidentin Dr. Margrit Leuthold. »Als ich vor ziemlich ge-nau 20 Jahren von Herrn Thomas Hoepli angefragt wurde, ob ich bereit wäre, Gründungspräsiden-tin dieser neuen Stiftung zu sein, habe ich spontan zugesagt, da mich der Stiftungszweck über-zeugte», so Frau Dr. Leuthold. Sie blickt nun zurück auf über 110 unterstützte Forschungsprojekte in der Schweiz und über 27 Millionen CHF, welche die Stiftung Synapsis für die Forschung bereit-gestellt hat. Doch welche Erfolge konnte die Demenz Forschung in den letzten 20 Jahren verzeichnen? «In der Forschung geschehen selten spektakuläre Durchbrüche, sondern sie erfolgen in kleinen Schritten. In letzter Zeit konnten wichtige neue Biomarker zur Früherkennung identifiziert wer-den; zudem lassen neueste klinische Studien basierend auf Immuntherapien Hoffnung aufkom-men, dass zumindest der Krankheitsverlauf bei Patientinnen und Patienten in einem frühen Sta-dium verlangsamt werden kann. Unsere Stiftung konnte dazu wesentliche Bausteine durch Unter-stützung von Projekten zur Erforschung der biomedizinischen Grundlagen, sowie zur Entwicklung geeigneter Behandlungsmethoden und neuer Diagnoseverfahren beitragen.
Zu den weiteren Erfolgen unserer Stiftung zählen auch die Stärkung des Forschungsplatzes Schweiz im Demenzbereich durch die gezielte Förderung von jungen Talenten, die mit Hilfe der sogenannten Career Development Awards neue Forschungsgruppen aufbauen konnten.
Indem die Stiftung ihren Fokus auf die Demenz-Forschung legt, bündelt sie die beschränkten Res-sourcen optimal, so Frau Dr. Leuthold.
«Die Gründung einer Stiftung ohne finanzielles Polster ist zweifellos eine anspruchsvolle Unterneh-mung. Die Geschichte unserer Stiftung zeigt jedoch, dass mit Leidenschaft, strategischer Planung und unermüdlichem Einsatz auch ohne grosse initiale Ressourcen erhebliche positive Veränderun-gen erreicht werden können. Dank unseren grosszügigen Spenderinnen und Spendern hat sich die Stiftung zu einem der wichtigsten Forschungsförderer auf dem Gebiet der Demenz etabliert.
Demenz Forschung Schweiz wird sich auch in den kommenden Jahren für hochklassige For-schung gegen das Vergessen einsetzen», verspricht Margrit Leuthold.
Neue Alzheimer Medikamente
Anfang Juli wurde der Wirkstoff Lecanemab in den USA zur Behandlung von Alzheimer vollständig zugelassen. Das unter dem Namen Leqembi vermarktete Medikament greift in den Krankheitspro-zess ein und entfernt die für die Alzheimer-Krankheit typischen Proteinablagerungen im Gehirn. Diese Zulassung ist ein Meilenstein in der Alzheimer-Forschung und gibt Alzheimer-Erkrankten neue Hoffnung. Die grosse Euphorie lässt jedoch auf sich warten, denn Leqembi kann lediglich den Krankheitsverlauf verzögern. Der bisher beobachtete positive Effekt auf die geistigen Fähigkei-ten der Patienten ist eher gering. Zudem sind die Kosten für das neue Medikament recht hoch, in den USA beläuft sich der Listenpreis auf 26‘500 Dollar pro Jahr. Wann können wir in der Schweiz mit Leqembi rechnen? Ein Entscheid von Swissmedic wird per Ende 2024 erwartet. Ein weiteres Alzheimer-Medikament befindet sich kurz vor der Zulassung. Mitte Juli wurden die neuesten Stu-dienergebnisse zum Wirkstoff Donanemab von Ely Lilly bekanntgegeben. Donanemab konnte bei Verabreichung im Frühstadium das Fortschreiten von Alzheimer bei gewissen Personengruppen um bis zu 60% verzögern. Wie auch bei Lecanemab geht die Behandlung jedoch mit nicht zu un-terschätzenden Risiken einher.
Demenz Forschung Schweiz – Stiftung Synapsis
Demenz Forschung Schweiz - Stiftung Synapsis ist eine gemeinnützige, steuerbefreite Stiftung Schweizerischen Rechts, vollumfänglich durch Spenden finanziert. Sie setzt sich zum Ziel, die Er-forschung der neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere die Alzheimer-Krankheit zu unter-stützen.
Veranstaltungen im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums:
www.demenz-forschung.ch/de/veranstaltungen/
Kontakt
Demenz Forschung Schweiz – Stiftung Synapsis
Andrea Traber, Verantwortliche Public Fundraising & Kommunikation
Telefon: +41 (0)44 271 35 11
traber@demenz-forschung.ch
www.demenz-forschung.ch